Lena hat in unserer Weihnachtsverlosung das Buch “Moko – Tattoo der Maori” gewonnen. (An der monatlichen Verlosung von Abenteuertrips und Büchern nehmen alle teil, die hier auf unserem Blog posten). Herzlichen Glückwunsch!
Hier die Buchbesprechung einer Leserin mit dem Fazit: “…meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen!”
Moko: Von Hämmern, Schöpfungsmythen und Kiwis
Jeder, der sich etwas intensiver mit Neuseeland auseinandersetzt wird früher oder später auf Bilder der Maori, den neuseeländischen Ureinwohnern stoßen. Und mit Sicherheit wird man hier die auffälligen Gesichtstätowierungen bemerken. Auch wenn Tätowierungen inzwischen keine Besonderheit darstellen, wissen die wenigsten etwas über die Bedeutung und Herkunft dieser Tradition. Erst Recht, wenn es sich um die der Maori handelt.
Die Tätowiertradition der Maoris, das sogenannte Ta Moko, wird in erster Linie als sinnbildlicher Ausdruck der Mythen und Legenden der neuseeländischen Ureinwohner verstanden. Dabei zeichnet sich diese Tradition bzw. Art des Tätowierens durch einige Besonderheiten aus: Zunächst die hier angewandte Technik, bei der die Farben in einem äußerst schmerzhaften Verfahren mit kleinen Hämmern und Meißeln unter die Haut gebracht werden. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Gesichtstätowierungen zu, deren Muster auf den Schöpfungsmythen der Maori und verschiedenen Naturvorbildern basieren. Zentrale Motive sind u. a. der Kiwi-Vogel, dessen Gestalt das auffällige Spiralen- und Strahlendesign an der Mundpartie nachempfunden ist oder die Pfauentaube, deren Federschweif die Stirn bedeutsamer Maoris hervorhebt.
Auch Tattoos sind Bilder, die Geschichten erzählen
Loth verfolgt dabei einen ganz eigenen Ansatz der inhaltlichen Annäherung und Darstellung, indem sie die jeweiligen Sachtexte visuell mit informativen Illustrationen kombiniert und somit das Thema der Geschichten erzählenden Bilder aufgreift. Die Autorin fasst vor diesem Hintergrund den Ansatz ihres Buches wie folgt zusammen:
„Hinter den besonderen und außergewöhnlichen Ausdrucksformen einer Kultur stehen oftmals ganz gewöhnliche, menschliche Beweggründe. Im Bestreben diese zu verstehen, lernt man einiges über die eigene Kultur und über sich selbst.“ (Quelle: Presseinformation des mana-Verlags)
Sie nimmt den Leser mit in die mythische Vergangenheit der neuseeländischen Ureinwohner, indem sie die Sage von Kupe und dem Riesenoktopus nacherzählt, mit der die Ankunft und Abstammung dieser frühen Siedler überliefert bzw. bewahrt wurde. Loth schildert aber auch die erste Begegnung der Maori mit den Europäern, den Pakeha, in Person von James Cook. Schließlich wird der wohl bedeutendste Maori-König und Heeresführer Tawhiao vorgestellt, mit dessen Ableben die Ära der Moko-Tattoos zu Ende ging. Abgerundet wird dieser aufwendig gestaltete kleine Band schließlich durch einen Anhang mit Übersetzungen der wichtigsten Begriffe aus der Maori-Sprache sowie einigen weiterführenden Quellen.
Fazit
Man kann Mirja Loth in ihrer Doppelfunktion als Autorin/Illustratorin nur zu diesem Buch gratulieren. Ihr ist es gelungen, die vielfältigen Aspekte dieser eigenwilligen – und im deutschsprachigen Raum leider immer noch relativ spärlich dokumentierten – Kunstform der neuseeländischen Ureinwohner dem interessierten Leser anschaulich nahe zu bringen. Es ist durch die Kombination von Text und den liebevoll gestalteten Illustrationen zu gleichen Teilen ein informatives und sinnliches Buch, welches wir jedem Neuseeland-Fan unbedingt ans Herz legen möchten. Eine klare Empfehlung.
Kurzinfo zum Buch
Mirja Loth:
Moko – Tattoo der Māoris. Hintergründe, Bedeutung, Mythen und Skizzen
Klapp-Broschur, mit vielen Skizzen und Zeichnungen, vierfarbig
mana-Verlag 2011